Tausendgüldenkraut

Reich ist, wer gesund ist. Das Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea, auch: Allerweltsheil, Apothekerblume, Fieberkraut oder Gottesgnadenpflanze) hilft dabei. Das Tausendgüldenkraut hat viele Namen, die einen ersten Hinweis darauf geben: Hier haben wir es mit einem Universalmittel zu tun. Stefanie Happ erklärt, warum es einfach Gold wert ist. Denn es enthält Substanzen, die fast jedes Übel an der Wurzel packen: Bitterstoffe.

 

Bittersüß

Den hübschen rosaroten Blüten des Tausendgüldenkrautes ist es gar nicht zuzutrauen. Sie schmecken so bitter, dass ihre Wirkung süßer kaum sein kann. Die vielen Bitterstoffe, die in diesem Enziangewächs stecken, machen die Heilpflanze zu einem sogenannten „Tonikum amarum“. Übersetzt heißt das: bitteres Stärkungsmittel. Denn Bitter gilt als das neue Süß.

 

Bitter im Mund

Eine alte Redensart trifft die Bedeutung auf den Punkt: „Was bitter im Mund, ist im Magen gesund.“ Insofern wirken Bitterstoffe aus Arzneipflanzen wie das Tausendgüldenkraut genau dort, wo das Immunsystem einen seiner Hauptsitze hat: im Bauch. Bitterstoffdrogen (Amara) regen die Verdauungssäfte an, fördern Leber und Galle in ihren entgiftenden Funktionen und verbessern die Nährstoffaufnahme. Gleichzeitig treiben sie die Darmbewegungen voran und beschleunigen die Magenentleerung. Sie sind ein gutes Mittel gegen Verstopfung und viele andere Magen-Darm-Beschwerden. Bitter ist eben süß – aus vielen Gründen.

 

Bitter macht lustig

Die Bitterstoffe aus dem Tausendgüldenkraut steigern die Durchblutung im Darm und sorgen so für ein warmes Gefühl im Bauch. Diese Wärme stimuliert das darmassoziierte Abwehrsystem. Die körpereigene Immunkraft kann noch besser in Fahrt kommen. Aus diesem Grund spielen Bitterstoffe bei der Genesung nach Infekten eine bedeutende Rolle. Sie machen Schluss mit Erschöpfung und Lethargie, schenken neue Kraft und bringen den Menschen zurück in seine eigene Mitte. Auch die Seele kann sich erholen. Denn bitter macht lustig – und sorgt für gute Stimmung.

 

Bitterblume

Dass das Tausendgüldenkraut rundum gesund macht, weiß man seit eh und je. „Theriak“ ist eine Arzneimischung, die in der Antike erfunden wurde und die ohne diese Bitterblume nicht auskam. Später entwickelte sich daraus ein Elixier, das bis heute ein gängiges Naturheilmittel in der Apotheke ist. Der gute alte Schwedenbitter wird derzeit von vielen neu entdeckt. Das Tausendgüldenkraut war immer schon eine beliebte Pflanze. So begehrt, dass man sie inzwischen in der Natur leider nur noch selten trifft. Das kleine Allerweltsheil mit den lanzettigen Blättern und den fünfblättrigen Blüten steht unter strengem Schutz. In der Apotheke darf die „Apothekerblume“ natürlich nicht fehlen. Dort gibt es das Tausendgüldenkraut in Form von Tees, Tropfen und Tinkturen für weniger als „tausend Gülden“, und es ist trotzdem für die Gesundheit Gold wert.

 

Schwedenbitter und andere Präparate mit Tausendgüldenkraut gibt es in Ihrer Apotheke!

Sprechen Sie uns gern auf das Thema an und lassen Sie sich von uns individuell beraten.

 
 

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Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette „Naturheilkunde & Gesundheit“ Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.