Hallo, Herbst!

Der Sommer ist vorbei, das Schmuddelwetter naht. Zeit, für eine starke Abwehr, ein starkes Immunsystem zu sorgen.
By the way: Am 12. Oktober ist Tag der Naturheilkunde!

Jetzt werden die Tage immer kürzer und allmählich auch kälter. Das schlägt vielen auf das Gemüt und ist eine Herausforderung für unsere Gesundheit. Ein Schnupfen ist dann oft die Antwort auf das nasskalte Herbstwetter, aber nicht zwangsläufig. Ist das Immunsystem stark und widerstandsfähig, kann es die Erreger erfolgreich abwehren. Bestenfalls bleiben wir so gesund wie eh und je. Leichter gesagt als getan. Was müssen Sie tun, damit sich eine kleine Erkältung schnellstmöglich in Luft auflöst?

Von Stefanie Happ

 

Damit der Körper solch lästige Bakterien und Viren schnell ins Abseits schickt, braucht er Unterstützung. Die Phytotherapie ist dafür wie geschaffen. Viele pflanzliche Helfer aus der Apotheke bringen die Heilkraft mit, die das Immunsystem braucht – gerade jetzt zu Beginn der Erkältungszeit.

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Wir stellen Ihnen drei wirkungsvolle Arzneipflanzen vor.

 

Purpur-Sonnenhut

(Echinacea purpurea)

Es gibt Pflanzenextrakte, die das Immunsystem stimulieren können. Einen der vordersten Plätze belegt dabei der purpurfarbene Sonnenhut. Entscheidend ist der Zeitpunkt der Einnahme.

Sobald es im Hals zu kratzen beginnt und die Nase anfängt zu triefen, muss schnell ein Echinacea-Präparat aus der Apotheke her. Bei den ersten Anzeichen einer Erkältung können Extrakte aus dem Purpur-Sonnenhut den Schnupfen im Keim ersticken oder so mildern, dass er kaum der Rede wert ist. Ist der Infekt bereits im vollen Gang, ist es meist zu spät für die immunstimulierende Wirkung des Sonnenhutes.

Die positiven Effekte des roten Sonnenhutes gehen auf die in ihm enthaltenen Alkamide, Flavonoide und Kaffeesäurederivate zurück. Im Zusammenspiel können diese Inhaltsstoffe bewirken, dass sich die Zahl der weißen Blutkörperchen erhöht und sich die Reaktion dieser Immunzellen verbessert.

Sonnenhut-Präparate unterstützen das Immunsystem, sollten aber nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Sie sind im Allgemeinen gut verträglich. In manchen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen kommen. Erhältlich ist Echinacea in der Apotheke in Form von Presssäften, Tabletten und Tropfen. Beliebt sind Kombinationspräparate, die neben dem roten Sonnenhut zusätzlich Extrakte aus z. B. Eibischwurzeln, Kamillenblüten und Eichenrinde enthalten.

 

Kapland-Pelargonie

(Pelargonium sidoides)

Diese Pflanze sagt Ihnen nichts? In Deutschland ist sie unter dem Namen „Umckaloabo“ bekannt und wird in Erkältungszeiten zur Vorbeugung vor Infekten eingesetzt. In ihrer Wurzel stecken Inhaltsstoffe wie Cumarine, Gerbstoffe und ätherische Öle, die die körpereigenen „Fresszellen“ (Makrophagen) anregen. Auf diese Weise wird die Widerstandskraft des Immunsystems gestärkt, sodass Krankheitserreger kaum mehr eine Chance haben. Der Körper bekommt tatkräftige Unterstützung, um sich noch besser vor einer Ansteckung zu schützen.

In der Apotheke gibt es „Umckaloabo“ in Form von Tinkturen und Tropfen. An sich sind sie gut verträglich. Menschen mit Leber- oder Nierenschäden sollten vor der Einnahme mit ihrem Arzt sprechen. Das Gleiche gilt für Schwangere und Stillende.

 

Taigawurzel

(Eleutherococcus senticosus)

Die Taigawurzel ist auch als „sibirischer Ginseng“ bekannt. Tatsächlich ähneln sich die beiden Arzneipflanzen in ihren Wirkprofilen: Sie helfen bei Müdigkeit und Schwäche, können die Konzentration und Leistungsfähigkeit steigern. Gegenüber dem Ginseng bringt die Taigawurzel aber einen weiteren Vorzug mit: Sie kann jene Teile des Immunsystems unterstützen, die für die Abwehr von Krankheitserregern zuständig sind.

Wenn Stress und Kälte die Abwehr schwächen, dann punktet die Taigawurzel mit ihrer stärkenden Wirkung. Mit ihren Inhaltsstoffen (z. B. Triterpensaponine, Phenylpropanoide) kann sie Stresshormone senken und die Widerstandskraft gegenüber Belastungen erhöhen. Pflanzenextrakte aus der Taigawurzel können eine Ansteckung zwar nicht verhindern, aber sie können dem Körper helfen, bakterielle und virale Angreifer leichter zu bekämpfen. Außerdem sollen sie den Krankheitsverlauf schwächen und die Erholung nach einem überstandenen Infekt fördern. Taigawurzel-Extrakte gibt es in Form von Kapseln und Tropfen in der Apotheke. Für Kinder sind sie nicht geeignet, ebenso wenig in der Schwangerschaft und Stillzeit. Vorsicht bei Bluthochdruck.

 

 

Regen, Sturm und ungemütliche Temperaturen. Wenn der Herbst da ist, braucht das Immunsystem Unterstützung. Was können Sie tun?

 

Gut essen

Besonders jetzt im Herbst sollten Sie gesund essen. Eine vitalstoffreiche Ernährung trägt zum reibungslosen Ablauf verschiedener Immunprozesse bei. Ausgewogen sollten die Mahlzeiten sein, weil sich Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente untereinander ergänzen.

Vitamin C allein reicht nicht, auch wenn es wichtige Funktionen erfüllt. Sanddorn ist eine kleine Vitamin C-Bombe, enthält aber auch andere wertvolle Inhaltsstoffe, z. B. viele B-Vitamine, Vitamin E und die Spurenelemente Calcium, Eisen und Magnesium. Sanddorn-Elixier und Ursaft bekommen Sie in Ihrer Apotheke.

In Verbindung mit Zink pusht Vitamin C das Immunsystem und kann die Immunabwehr steigern. Vitamin C verbessert die Aufnahme von Eisen und kann somit Müdigkeit und Schwäche vertreiben. Vitamin A und E unterstützen die Zellbildung und können den Körper widerstandsfähiger gegenüber Keimen machen. Wer viele Ballaststoffe isst, der hält auch seine Verdauung auf Trab. Im Darm sitzt bekanntlich ein Großteil der Gesundheit.

Besuchen Sie auch unser Vitalstoff-ABC.

 

Täglich bewegen

Trotzen Sie dem Herbstwetter! Auch wenn der Wind um die Ecke pfeift und der Regen auf die Erde trommelt, gehen Sie vor die Tür. Wer sich allen Witterungen aussetzt, trainiert sein Immunsystem und macht es robust. Bewegung an der frischen Luft bringt den Kreislauf in Schwung und fördert die Durchblutung. So verteilen sich die Abwehrstoffe im ganzen Körper und können schnell reagieren, wenn sich Schnupfenviren einnisten wollen.

Bewegungsmangel hingegen schwächt die Abwehr, ebenso wie Hochleistungssport. 30 Minuten am Tag stramm spazieren gehen sind ein gutes Mittelmaß und geben die Voraussetzung, um gesund durch den Herbst zu kommen. Einzige Bedingung: dem Wetter entsprechend anziehen.

PS: Das Motto zum Tag der Naturheilkunde am 12. Oktober 2019 ist übrigens: Die Heilkraft der Bewegung

 

Regelmäßig entspannen

Stress ist ein Feind des Immunsystems. Denn das Stresshormon Cortisol dämpft die Abwehrzellen. Unter Stress kann das Immunsystem nicht gut arbeiten und läuft Gefahr, Krankheitserreger zu „übersehen“. Das ist einer der Gründe, weshalb Sie immer auf ein gutes Gleichgewicht von Anspannung und Entspannung achten sollten. Jetzt in der dunkler werdenden Jahreszeit noch mehr als sonst.

Wer Alltagsstress abbaut, tut nicht nur etwas für sein seelisches Wohlbefinden, sondern stärkt auch das Immunsystem. Wobei entspannen Sie am besten? Bei einem guten Buch, beim Tanzen oder bei der Gartenarbeit? Sauna? Jeder hat seine eigenen Vorlieben und weiß am besten, was ihn gesund und glücklich macht. Entscheidend ist: Nehmen Sie sich Ihre Auszeiten, warten Sie nicht auf sie.

 

Immer positiv denken

Es nützt gar nichts, sich über das schmuddelige Herbstwetter zu beklagen. Bleiben Sie positiv: Der nächste Frühling kommt bestimmt. Und bis es so weit ist, freuen wir uns über die schönen Herbstfarben in der Natur und genießen die Ruhe, die mit der kühleren Jahreszeit einkehrt. Optimismus beruhigt den Geist, nährt die Seele und kann auch den Körper heilen. Denn positive Gedanken mindern die krank machenden Stresshormone. Mentale Gesundheit trägt wesentlich zum körperlichen Wohlbefinden bei. Deshalb begrüßen wir den goldenen Oktober mit einem gut gelaunten: „Hallo, Herbst!“

 

Genug schlafen

Im Schlaf regeneriert sich der Körper. Während wir friedlich schlummern, arbeitet unser Immunsystem auf Hochtouren. Sogenannte T-Zellen werden nachts erst richtig wach und räumen Krankheitserreger aus dem Weg. Nicht umsonst sagt man: „Schlafen ist die beste Medizin!“ Wie viel Schlaf jeder braucht, ist individuell verschieden. 7,5 Stunden pro Nacht sind jedoch ein guter Richtwert.

 

Achtung, noch ein Datum: Am 27. Oktober beginnt die Winterzeit 2019.

In der Nacht zum 27.10.19 drehen wir die Uhren dann zurück und dürfen eine Stunde länger schlafen. Immerhin!

 

 

 

Sprechen Sie uns auch bezüglich Erkältungsvorbeugung oder auch -therapie an, wir beraten Sie gern.

 

 

Cover 10/19 Naturheilkunde und Gesundheit
Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette „Naturheilkunde & Gesundheit“ Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.