Hashimoto-Thyreoiditis – Angriff auf die Schilddrüse

Neue Sichtweisen und neue Fragen deuten auch am Beispiel dieser fast schon als Volkskrankheit zu bezeichnenden Krankheit auf die Notwendigkeit interdisziplinärer, komplexer Lösungsansätze und die Berücksichtigung Orthomolekularer  Therapiemethoden. Ganzheitlich gesehen handelt es sich wohl sogar eher um eine nährstoffmangelvermittelte Immunfehlfunktion, zu der häufig noch eine Schwermetallbelastung (z.B. Quecksilber, Nickel oder Kupfer) dazu kommt. Wenn Selen-, Thyroxin-, Vitamin D3- und Progesteron-Mangel (allesamt Vitalstoffe) tatsächlich Ursachen von Hashimoto-Thyreoiditis sind so kann eine Substitutionstherapie nach Regeln der ganzheitlichen Medizin ein Behandlungs- und Vorsorgeansatz sein, damit der Körper wieder ins Gleichgewicht kommt.

Was ist eine Hashimoto-Thyreoiditis?

Bei der Hashimoto-Thyreoiditis (auch chronische lymphozytäre Thyreoiditis genannt) kommt es zu einer anhaltenden Entzündung der Schilddrüse. Die Schilddrüse ist ein kleines Organ, das sich unterhalb des Kehlkopfes an die Luftröhre schmiegt. Sie produziert lebenswichtige Schilddrüsenhormone, die Stoffwechsel, Kreislauf, Wachstum und Psyche beeinflussen.

Die Krankheit hat ihre Ursache im körpereigenen Abwehrsystem. Es greift „irrtümlich“ das Gewebe der Schilddrüse an und schädigt es. So entsteht die chronische Schilddrüsenentzündung (chronische Thyreoiditis). Weil das eigene Immunsystem beteiligt ist, heißt sie auch Autoimmunthyreoiditis. Die Krankheit führt letztlich zur Schilddrüsenunterfunktion, also einem Mangel an Schilddrüsen-Hormonen. Meistens erkranken Menschen zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr. Frauen sind wesentlich häufiger betroffen als Männer. Bei Frauen fällt der Erkrankungsbeginn oft mit den Wechseljahren zusammen. Dann wird die Schilddrüsenentzündung leicht übersehen, weil die Symptome lange als „Wechseljahrsbeschwerden“ fehlgedeutet werden.

(Quelle „Was ist…“: http://www.apotheken-umschau.de/Hashimoto-thyreoiditis)

Eine Thyroxin-, Vitamin D3- und Progesteron-Mangelkrankheit?

Mit dieser Frage setzen sich Prof. Dr. med. Claus Schulte-Uebbing et al. im Artikel “Hashimoto-Thyreoiditis” in OM-Zs. f. Orthomol. Med. 2013; 4: 20- 24 auseinander.

Bei Hashimotopatientinnen werden oft Cholecalciferol- und Progesteronmangel, Östrogendominanz und Insulinresistenz diagnostiziert. Eine laborkontrollierte Substitution von Vitamin D3, Progesteron und Thyroxin kann bei Frauen mit Morbus Hashimoto das erhöhte Abortrisiko in der Schwangerschaft senken und bei gynäkologischen Problemen wie Zyklusstörungen, Myomen und Endometriose eine deutliche Besserung bewirken. […]

Nicht zu vergessen ist der Selen-Spiegel. Bei einer Hashimoto-Thyreoiditis sollte bei bestehendem Mangel(kann zum Beispiel bei einer Schwermetalltestung gleich mitbestimmte werden) mit ca. 800-1000 µg Selen substituiert werde, häufig empfiehlt es sich, zunächst mit einem anorganischen Selenpräparat den Spiegel zu stabilisieren und dann mit ca. 200-300µg Zufuhr eines organischen Selenhefe-Präparates diesen langfristig gut verträglich auf einem hohen Niveau zu halten.

Ebenso hat eine ausreichend hohe Vitamin D Versorgung eine Reduktion entzündlicher Prozesse zur Folge. Dies kann so weit gehen, das ein Rheuma nur durch entsprechend hohe Substitution verschwindet. Bei massivem Mangel müssen allerdings auch adäquate Dosen eingesetzt werden, bewährt hat sie die Gabe von 20.00 bis 40.000 I.E. tgl. unter Laborwertkontrolle bis zum Ausgleich auf oberes Normalniveau.

Epidemiologie: Morbus Hashimoto ist heute die häufigste Autoimmunkrankheit. Die Tendenz ist steigend, v.a. in den USA und in Japan. Hier scheint v. a. auch das Jod in der Nahrung eine große Rolle zu spielen. Frauen sind zehnmal häufiger betroffen als Männer. Morbus Hashimoto tritt auch familiär gehäuft auf. Jede(r) fünfte Hashimotopatient hat Begleiterkrankungen wie Rheumathoide Arthritis. Morbus Crohn, Zöliakie, Diabetes (v.a. Typ 1), Atrophische Gastritis, Vitiligo, Morbus Addison, Anämie, Alopezia areata etc.

Ursachen

Nachgewiesene Ursachen sind:

  • genetische Disposition (Polymorphismen u.a. der Gene MTHFR 677 C/C und COMT A/A)
  • gesteigerte Jodexposition
  • Störungen im Katecholamin- und Serotonin-Haushalt
  • Störungen im Folat-/Homocystein-System
  • Stress
  • Immundefizite
  • bakterielle und virale Infektionen
  • Serotoninmangel
  • Schwermetallbelastung
  • Langzeit-Lithiumtherapie
  • Amiodarontherapie

[…]

Es ist schon lange bekannt, dass bereits alleinig Selenmangel Morbus Hashimoto fördert. Selen wirkt antioxidativ und scheint synergistisch zu wirken mit Vitamin D3, reduziertem Glutathion und auch mit Progesteron, ebenso werden schwermetallinduzierte radikale Schädigungen reduziert oder gar verhindert.

Das Erkennen beginnt mit der richtigen Suche und bedarf einer erweiterten Diagnostik:

Erweiterte Diagnostik

  • Ganz entscheidend ist eine ausführliche Anamnese mit Erfassen aller möglichen Symptome: Stress, Psyche, Leistungsfähigkeit, Schlaf etc.
  • Wichtig ist die exakte körperliche Untersuchung einschließlich Schilddrüsen-Sonografie, Volumen-Messung, SD-Doppler etc.; bei pathologischen Befunden (Knoten etc.) ggf. weiterführende Diagnostik.
  • Bei der Labor-Analytik ist die Bestimmung der SD-Werte unerlässlich: TSH, T3, T4, Anti-TPO und TRAK. Außerdem Cholecalciferol- und Progesteron-Serumspiegel (möglichst am 21. von 28 Zyklustagen), Östradiol (möglichst am 14. von 28 Zyklustagen), DHEAS, Cortisol, Serotonin, Homocystein, Selen. Zur Beurteilung der immunologischen Situation kann eine Lymphozyten-Differenzierung sehr aufschlussreich sein.

[…]

Zur Substitution von fehlendem Progesteron eignen sich z.B. Cremes, die eine transdermale Resorption ohne first-pass Effekt der Leber erlauben. Für ganz empfindliche Haut haben wir auch eine Sprayform.

Bei uns ist eine eigens entwickelte, spezielle Formulierung ohne Konservierungsmittel mit natürlichem Progesteron erhältlich; zum einen auf Basis einer lecithinbasierten mikrosomalen Membranstruktur, was den Wirkstoff effektiv durch die Haut transportiert, zum anderen wirkverstärkt durch DMSO, was für einen langanhaltend gleichbleibenden Transport durch die Haut sorgt und zugleich entzündungsreduzierend wirkt. Schließlich ist noch hautpflegendes, biologisch aktives Squalen integriert.

Der Autor kommt in seinem Artikel zu dem Fazit:

Es spricht vieles dafür, dass Cholecalciferol- und Progesteronmangel bei gleichzeitiger Östrogendominanz Morbus Hashimoto fördern können. Auch Stress, Immundefizit, Selen- und Zinkmangel können die Symptomatik verstärken. Vitamin D3 und Progesteron können die Schilddrüsenfunktionen stabilisieren. Die Schilddrüse verfügt über Cholecalciferol-, Progesteron- und Östrogenrezeptoren. Schilddrüsenkrankheiten können die Beschaffenheit dieser Rezeptoren ändern. Beispielsweise kann es beim Papillären SD-Karzinom zu einer veränderten Expression der Thyroxin-, Cholecalciferol-, Progesteron- und Östrogenrezeptoren kommen. Die Schilddrüse hat nach J. Huber, Wien, sog. gewebeständige Lymphozyten die den Langerhans’schen Zellen entsprechen und durch Progesteron und vermutlich auch durch Cholecalciferol getriggert werden können. Dies kann z. B. in der Geburtshilfe enorme Konsequenzen haben. Die geschilderten Zusammenhänge zwischen Morbus Hashimoto, Vitamin D3, Progesteron und erhöhtem Abortrisiko werden bisher zu wenig berücksichtigt.

Fazit

Wir schließen uns dem Tenor des Artikels an: Zusammenhänge, die beschriebenen wie aber auch im Allgemeinen, werden zu wenig berücksichtigt. Ganzheitliche Betrachtungen und orthomolekulare Therapieansätze finden aber nach und nach immer mehr Beachtung.

Was wir für Sie tun können? Auf Basis einer erweiterten Diagnose und im Dialog mit Ihrem Therapeuten unterstützen wir Sie mit individuell auf Sie abgestimmten Vitalstoffmischungen, auch zur Substitutionstherapie. Ebenfalls beraten wir sie gern und fallbezogen bezüglich Schwermetalltestung, Schwermetallbelastung und deren Ausleitung.

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