Mit Aronia zusätzliche Power gegen Corona

Kleine Beere, große Wirkung. Mit ihren gesundheitsfördernden Eigenschaften gilt Aronia (Aronia melanocarpa) längst als Superfood. Kann der Saft dieser blau-violetten Frucht sogar vor dem neuartigen Coronavirus schützen? Der Arzt und Wissenschaftler Professor Dr. med. rer. nat. Bernhard Uehleke sieht durchaus Potenzial.

Von Stefanie Happ

Vielversprechend

Seit Beginn der Pandemie ruft Professor Bernhard Uehleke dazu auf, natürliche Mittel auf ihre Wirksamkeit gegen SARS-CoV-2 zu untersuchen. Im Labor fanden nun erste Tests (s.u.) an Heilpflanzen statt. Die Aroniabeere schnitt besonders gut ab und ließ Holunder und Granatapfel klar hinter sich. In vitro, dies bedeutet: im Reagenzglas, bekämpfe Aronia schnell und zuverlässig Coronaviren und andere Keime, heißt es. „Die festgestellte starke Virenhemmung ist in der Tat vielversprechend“, so der Experte der Naturheilkunde. Aus dieser Erkenntnis ergibt sich für ihn „die Plausibilität einer vorbeugenden Anwendung“. Ob Aronia tatsächlich vor einer Infektion schützen kann, sollen klinische Studien erst noch zeigen.

Virenschutz in Violett

Die Laborergebnisse bekräftigen Professor Bernhard Uehleke in der Annahme, „dass Aronia eine lokale Wirkung hat“. Er vermutet: „Die Pflanzenstoffe können Viren im Mund-Rachenraum inaktivieren und ein Andocken an Körperzellen verhindern.“ So weit die Theorie. Für die praktische Anwendung hat er bereits einen konkreten Ansatz: Damit der hochkonzentrierte, violett-farbene Direktsaft seine antivirale Kraft entfalten kann, „sollte dieser gründlich im Mundraum herumbefördert werden, dann möglichst weit hinten im Rachen gegurgelt und schließlich in kleinen Schlucken getrunken werden. Durch das Gurgeln, Spülen und Schlucken sind die möglichen Kontaktstellen, auf die das Virus trifft, gut benetzt und für eine gewisse – noch näher zu untersuchende – Zeit verändert“, erklärt der Studienleiter. Er schätzt die Wirkdauer auf etwa ein bis zwei Stunden. Daher könne diese vorbeugende Maßnahme mit Aroniasaft morgens und abends erfolgen und nach Bedarf, etwa vor dem Einkaufen oder ehe man die Straßenbahn betritt. Möglicherweise eine gute Ergänzung zu all den anderen Schutzvorkehrungen wie Abstand halten, FFP2-Maske tragen und Hände waschen.

Klinische Untersuchungen

Auch wenn die Aronia-Studien im Labor sehr praxisrelevant stattgefunden haben, fehlen bislang die Untersuchungen mit Testpersonen. Professor Bernhard Uehleke ruft daher weltweit Virologen auf, die Aroniabeere unter klinischen Aspekten unter die Lupe zu nehmen. Unbestritten ist, dass Aronia als gesundes Lebensmittel gilt, das neben Vitaminen besonders viele Polyphenole enthält. Die Rede ist von sekundären Pflanzenstoffen, die nicht bloß für die dunkle Färbung und den herb-sauren Geschmack der Aroniabeere verantwortlich sind. Sie haben den guten Ruf, Entzündungen zu lindern und das Immunsystem zu stärken.


Link zur Studie:
Antiviral activity of plant juices and green tea against SARS-CoV-2 and influenza virus in vitro
Bruno Frank, Carina Conzelmann, Tatjana Weil, Rüdiger Groß, Peggy Jungke, Maren Eggers, Janis A. Müller, Jan Münch, Uwe Kessler – bioRxiv; doi: https://doi.org/10.1101/2020.10.30.360545

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