Mücken – Ausgebrummt

Mücken lieben unseren Körpergeruch, aber sie hassen pflanzliche Düfte. So bewahrt die Aromatherapie vor den Plagegeistern des Sommers.

Sie sind kaum größer als 15 Millimeter und wiegen gerade einmal 2,5 Milligramm. Mücken sind winzige Fliegengewichte, gehören aber zu den größten Plagegeistern des Sommers. Erst surren sie uns penetrant um die Ohren – vor allem nachts, wenn wir schlafen wollen – und geben keine Ruhe, ehe sie bekommen haben, was sie wollen: unser Blut. Ist die Mücke satt, haben wir den Salat. Die Einstichstelle auf der Haut schwillt an. Es bildet sich eine Quaddel, die fürchterlich juckt und sogar schmerzen kann. Mücken sind scheinbar dazu da, uns in den Wahnsinn zu treiben. Stefanie Happ zählt auf, was hilft.

 

Kampf den Plagegeistern

Es gibt viele Methoden, um diese lästigen Blutsauger in die Flucht zu schlagen. Moskitonetze am Fenster und über dem Bett haben schon vielfach geholfen, reichen aber manchmal nicht aus. Dann muss ein Anti-Mücken-Mittel her. Die meisten herkömmlichen Produkte sind allerdings Chemiekeulen. Sogenannte Repellents enthalten den unaussprechlichen Wirkstoff Diethyltoluamid (DEET), der zwar tatsächlich die fiesen Viecher fernhält, trotzdem aber mit Vorsicht zu genießen ist. DEET kann die Haut und die Schleimhäute reizen. Außerdem steht es unter Verdacht, die Nerven zu schädigen. Einen gesünderen Weg geht die Aromatherapie. Ätherische Öle, die stark duften, stinken den feinsinnigen Mücken gewaltig. Hochkonzentrierte Naturstoffe haben eine ähnliche Wirkweise wie die synthetischen Vertreter, sind aber meist besser verträglich und vielseitig einsetzbar. Viele Aromaöle aus der Apotheke vertreiben die Insekten nicht nur für eine Weile, sie lindern auch den Juckreiz, wenn die kleinen Vampire doch am Blut gesaugt haben.

 

Anti-Mücken-Düfte

Citronella ist ein kräftiges ätherisches Öl, das den Mücken regelrecht in der „Nase“ beißt. Genauso abstoßend wirkt Pfefferminzöl auf die Plagegeister. Eukalyptus hat einen scharfstechenden Duft, hingegen riecht Rosengeranie blumig-süß. Alle diese vier Aromen enthalten die Wirkstoffe Cineol und Citronellol, vor denen die blutsaugenden Biester fluchtartig Reißaus nehmen. Ätherische Öle aus Hölzern und Harzen, die reich an Terpenen sind, wirken auf sie irritierend, weil sie den Abwehr- und Lockstoffen anderer Insekten ähnlich sind. Zedernöl mit seinem sehr hohen Terpenen-Gehalt darf in dieser Duft-Komposition also nicht fehlen. Zusammen mit Citronella, Eukalyptus, Pfefferminze und Rosengeranie ergibt Zeder die Grundmischung für ein natürlich wirksames Insektenschutzmittel, das Stechmücken das Weite suchen lässt.

Grundmischung zur Insektenabwehr
4 ml Citronellaöl
2 ml Eukalyptusöl
2 ml Rosengeranienöl
1 ml Pfefferminzöl
1 ml Zedernöl
1 dunkles Glasfläschchen für 10 ml
(1 ml entspricht etwa 30 Tropfen)

PS: Wer mag, kann auch noch wirksam (jedoch sehr geruchsintensiv) Neemöl oder Nelkenöl ergänzen, die ausgezeichnete repellierende Wirkungen haben. Je 0,5ml sollten ausreichend sein, können jedoch auch auf die jeweils olfaktorischen Schmerzgrenzen angehoben werden.

 

Für die Raumluft

Die Grundmischung eignet sich für die Beduftung von Innenräumen und Terrassen. Drei bis fünf Tropfen zusammen mit Wasser in einen Diffuser oder Vernebler geben und einschalten. Ganz klassisch geht’s auch mit einer Aromalampe und einem Teelicht. Die ätherischen Öle gehen in die Luft über und sollen Stechmücken abwimmeln.

 

Für die Haut

Für ein insektenabwehrendes Hautöl etwa ein Viertel der Grundmischung zu 100 ml Jojoba- oder Olivenöl hinzugeben und damit einzelne Körperpartien einreiben. Nicht in der Nähe von Augen und anderen Schleimhäuten auftragen. Für kleine Kinder und Allergiker ist dieses Schutzöl nicht geeignet. Es kann zu Hautreizungen kommen.

 

Gegen den Stich

Die meisten ätherischen Öle dürfen nicht pur auf die Haut gesalbt werden. Die Ausnahme ist Lavendelöl. Es schlägt sogar drei Fliegen bzw. Mücken mit einer Klappe. Der intensiv-würzige Duft ist den nervigen Zweiflüglern ein Dorn im Auge. Riecht die Haut nach dem cineolhaltigen Lavendel, machen Mücken die Flatter. Und haben sie doch gestochen, dann lindert Lavendelöl den Juckreiz. Einfach auf die betroffene Stelle tupfen oder reiben. Die antibakterielle und leicht antiseptische Wirkung kann die Entzündung hemmen und den Schmerz stillen. Mit seinem Anteil an Linalool, einem beruhigenden Wirkstoff, fördert Lavendel zudem das Einschlafen. Perfekt für heiße Sommernächte, wenn die Mücken surren.

 

FAQ

Warum jucken Mückenstiche?

Wenn eine Mücke uns attackiert, sticht und Blut trinkt, hinterlässt sie ein Speichelsekret in einer winzigen offenen Wunde. Unser Immunsystem reagiert auf diesen Fremdstoff und schüttet Histamin aus. Dies ist ein Hormon, das gefäßerweiternd wirkt. Flüssigkeit tritt ins Gewebe, die Einstichstelle schwillt an, rötet sich und juckt höllisch.

Kratzen oder nicht?

Wie stark der Juckreiz ist, hängt davon ab, wie viel Speichel die Mücke injiziert hat und wie intensiv unsere allergische Reaktion ist. Fakt ist: Ein Mückenstich kann unerträglich jucken. Kratzen verschlimmert die Sache meist nur, weil wir so das Mückensekret verteilen. Es breitet sich unter der Haut aus, der Juckreiz verstärkt sich. Besser als Kratzen ist Kühlung, z. B. mit einer Kühlkompresse. Salben mit antiallergischer Wirkung, sogenannte Antihistaminika, bringen Linderung. Manche enthalten Cortison und sollten nur kurzfristig angewendet werden. Bedenkenlos und trotzdem wirkungsvoll ist Lavendelöl.

Wer wird gestochen?

Jeder, der gut riecht. Mücken haben nämlich eine feine Nase. Sie wittern feinste Körpergerüche schon aus der Ferne. Schweiß wirkt auf die kleinen Stechmonster unwiderstehlich, ebenso unsere Atemluft. Vom CO2, das wir ausatmen, werden Mücken wie magisch angezogen – nicht vom angeblich „süßen Blut“. Wer die blutdürstigen Nervlinge abwehren will, sollte sie also an der Nase herumführen – mithilfe der Aromatherapie. Anti-Mücken-Sprays mit insektenabweisenden Duftstoffen gibt es inzwischen auch auf pflanzlicher Basis. Diese enthalten meist Zitronen-Eukalyptus-Extrakte, manchmal auch Auszüge aus der Brennnessel. Sie wirken mehrere Stunden und sind hautverträglich. Einfach ausprobieren.

 

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naturheilkunde-und-gesundheit-cover-07-2020
Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette „Naturheilkunde & Gesundheit“ Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.