Schwermetalle binden und ausleiten

Tückisch und toxisch – Sie sind unsichtbar, giftig und überall in unserer Umwelt, können sogar eingeatmet werden. Schwermetalle sind eine tickende Zeitbombe. Und sie richten erheblichen Schaden in unserem Körper an. Wie merken wir das und wie werden wir eine Schwermetallbelastung wieder los?

Was sind Schwermetalle? Schwermetalle sind nicht per se schlecht. Sie kommen natürlicherweise in der Erdkruste vor. Manche von ihnen sind sogar lebenswichtige Bestandteile unserer Nahrung. Dazu zählen Eisen, Kupfer, Mangan, Molybdän sowie insbesondere Selen und Zink in entsprechend kleinen Mengen. Andere Schwermetalle können bei Kontakt oder Anreicherung im Körper erhebliche gesundheitliche Schäden verursachen: Blei, Nickel, Cadmium, Arsen (wurde ehemals u.a. im Weinbau als Pestizid oder in Schiffsanstrichfarben gegen Algenbesatz verwendet), Thallium (war früher als Rattengift in Gebrauch), Gardolinium (z.B. aus Kontrastmitteln) sowie Quecksilber, z.B. in Form von Amalgamfüllungen oder als Booster/ Konservierungsmittel in Tier-Impfstoffen, die unter Umständen sogar hormonelle Störungen beim Hund hervorrufen können.
PS: Lesen Sie auch Amalgam-Nutzung von EU eingeschränkt, um Quecksilber-Belastung zu reduzieren.

Nicht zu vergessen sind auch noch radioaktiv strahlende seltene Erden wie z.B. Uran, Caesium oder Strontium, deren Aufnahme häufig durch Pilzgenuss aus Ostblockstaaten erfolgt. Gezielter Einsatz von Pilzen zur Entgiftung kann dahingegen jedoch sehr förderlich sein.

Allerdings können auch „Leichtmetalle“ wie Aluminium durchaus schwerwiegende Störungen im Köper erzeugen, so steht zum Beispiel Aluminium im dringenden Verdacht, neurologische Symptome wie ADHS, Konzentrationsstörungen oder Alzheimer auszulösen. Mögliche Quellen dafür sind Aluminium aus Impfstoffen, Deodorants, Umverpackungen von Nahrungsmitteln und nicht zu vergessen Aluminium aus Brems- und Materialabrieb aus Kraftfahrzeugen und der Flugzeugindustrie. Lesen Sie mehr dazu in unseren Blogartikeln zu Feinstaub.

Auf verschiedenen Wegen gelangen Schwermetalle also in unsere Umwelt und schließlich in uns: durch industrielle Verfahren, Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft, Autoabgase und Kläranlagen. Die Toxine reichern sich in Pflanzen und den Organen von Nutztieren an und gelangen so in unsere Lebensmittel. Je höher ein Lebewesen dabei in der Nahrungskette steht, umso mehr Aufnahmerisiko besteht, da die Kumulation durch die verzehrten Nahrungsmittel bzw. Beutetiere exponentiell steigt.

Cadmium kann beispielsweise in Gemüse, Steinpilzen und Innereien von Schlachttieren enthalten sein. Organisch gebundenes Quecksilber versteckt sich vielfach in Fischen und Muscheln. Anorganisches Quecksilber kann in Obst, Gemüse und Pilzen zu finden sein. Arsen kann sich in Fischen und Meerestieren anreichern. Trinkwasser enthält möglicherweise Blei, wenn es aus veralteten Wasserrohren kommt oder in Verbindung mit Kupferrohren quasi ein galvanisches Batterieelement bildet, bei dem das unedlere Metall in Lösung geht. Deswegen dürfen keinesfalls quecksilberhaltige Amalgamfüllungen und Gold-Inlays kombiniert werden, weil sonst der Anteil freigesetzten Quecksilbers aus den Füllungen dramatisch ansteigt.

Zum Schutz der Verbraucher gelten Richtlinien: tierische und pflanzliche Lebensmittel dürfen Höchstgehalte von Schwermetallen nicht überschreiten. Bitte bedenken Sie jedoch, dass Diese Richtlinien immer nur den Stand der jeweiligen Forschung repräsentieren, so waren die meisten dieser schädlichen Metalle bis in die späten 1960er Jahre zulässig. Sogar heute noch werden Amalgamfüllungen eingesetzt, obwohl man um die potentiellen Risiken weiß. Umstritten ist lediglich der Grad der Freisetzung.

Verzweifeln Sie nicht, wenn Sie eine vermutete oder nachgewiesene Belastung mit Schwermetallen mit sich tragen. Wir beraten Sie natürlich gern zu entsprechenden Therapie- und Kompensationsansätzen.

Ein Artikel von Stefanie Deckers mit vielen eigenen Ergänzungen, Foto: Flora

Da läuft man von Arzt zu Arzt und bekommt nur dieses unbefriedigende Ergebnis: „kein Befund“. Die Beschwerden aber bleiben. Chronische Müdigkeit, Antriebsschwäche, Schmerzen, Entzündungen, Ekzeme, Allergien, Atemwegserkrankungen …

Die Symptome sind so unterschiedlich wie unspezifisch. Eine Schwermetallbelastung hat kein eindeutiges Krankheitsbild. Fest steht: Gifte, die in den Körper gelangen, müssen auch wieder heraus. Nur wie? Im Interview: Die Heilpraktikerin Iris Windheuser beschreibt ein Ausleitungsverfahren, das sich aus vielen Bausteinen zusammensetzt.

Welche Schwermetalle sind es, die uns so zusetzen können?
Eines der schlimmsten Gifte tragen die meisten von uns im Mund: Quecksilber. Amalgamfüllungen für die Zähne bestehen zu 50 % aus Quecksilber. Der Rest setzt sich aus Kupfer, Silber und Zinn zusammen. Es ist unbestritten, dass Schadstoffe wie diese unser Leben bestimmen und sich auf den gesamten Organismus auswirken.
Ein anderes Beispiel ist das Leichtmetall Aluminium: Was hat dieses Metall in Deodorants zu suchen? Es ist erwiesen, dass sich Aluminium im Gehirn ablagern kann und an der Entstehung von Alzheimer-Demenz beteiligt ist. Zum Glück hat inzwischen ein Umdenken stattgefunden und es gibt Deos, die ohne Aluminium auskommen.
Etliche andere Schadstoffe sind nach wie vor allgegenwärtig: Blei, Cadmium, Chrom. 4,5 Tonnen Schwermetalle gelangen jährlich in unsere Umwelt. Bedenklich, dass nur wenige Milligramm davon eine Gefahr für unsere Gesundheit sind.

Demzufolge müssten wir alle vergiftet sein. Wie macht sich das bemerkbar?
Die Menschen werden immer älter, leiden jedoch zugleich immer häufiger an den sogenannten Wohlstandserkrankungen. Es lagern sich über einen langen Zeitraum viele Schadstoffe im Körper ab: im Bindegewebe, in den Organen, im zentralen Nervensystem, bis in jede einzelne Zelle.
Das Tückische daran: Schwermetalle sind weder im Blut noch im Urin adäquat nachweisbar, da die Belastungen häufig im Fett- und Bindegewebe oder Gehirn geparkt sind und unter Umständen sogar nur in dem spezifischen Gewebe Probleme erzeugen. Nur eine Haaranalyse oder Provokation mit einem ausleitenden Chelat wie DMSA, DMPS, EDTA oder Zink-DTPA kann Aufschluss geben, alternativ eignen sich auch Bioresonanz- und Kinesiologie- Verfahren erfahrener Tester.
Symptome, die auf eine Schwermetallbelastung hinweisen, sind nicht eindeutig: Man spricht von Schmerzen aller Art, Leber- und Nierenschäden, Haut- und Nervenerkrankungen, Herzrhythmus- und Hormonstörungen, Zittern, Schwitzen und allgemeiner Schwäche. Gibt es keine organische oder psychische Ursache, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um eine Schwermetallvergiftung handeln könnte.

Was lässt sich dagegen tun?
Ausleiten. Die Gifte müssen raus aus dem Körper. Das muss sehr behutsam erfolgen, sonst können sich die Beschwerden verschlimmern. Zuerst müssen die toxischen Stoffe gebunden, dann langsam mobilisiert und ausgeleitet werden. Eine starke Bindefähigkeit hat eine spezielle Alge: Chlorella Pyrenoidosa, in Form von Tabletten oder Pulver in der Apotheke erhältlich. Gleichzeitung sollte ein orthomolekulares Schutzschild etabliert werden, um die anfallende Belastung z.B. auf Leber und Niere besser abfangen zu können und ggf. mit ausgeleitete Spurenelemente wie Selen, Zink, Mangan oder Molybdän zu substituieren.
Aber Vorsicht: Chlorella bindet auch andere Stoffe, so auch Medikamente, die eingenommen werden müssen. Ein Präparat, das Stoffe bindet, sollte nie gleichzeitig mit einer Arznei eingenommen werden, sondern immer zeitversetzt. Das gilt auch für ausleitende Mittel, die weniger exotisch klingen.

Welche sind das?
Bärlauch und Koriander zum Beispiel. Zusammen mit der Chlorella-Alge reinigt Bärlauch das Bindegewebe. Eine Koriandertinktur entgiftet die Zellen. Nie zusammen einnehmen und niedrig dosieren, um nicht Gefahr zu laufen, die Amalgamfüllungen im Mundraum zu lösen. Vergleichsweise harmlos klingende Pflanzennamen wie Mariendistel, Goldrute und Fenchelsamen können gute Dienste leisten bei der Stimulation und Kompensation der Ausleitung. Sie alle enthalten Bitterstoffe, die die Leber und die Nieren in ihrer Funktion stärken. Die Tinkturen bekommen Sie in Ihrer Apotheke.
Heilerde unterstützt jedes Ausleitungsverfahren, weil sie Säuren bindet und Schadstoffe ausschwemmt. Bentonit und Zeolith sind zwei unterschiedliche Heilerden, die Giftstoffe zuverlässig binden. Achten Sie hierbei immer auf entsprechende Zertifikate bzw. Qualitäten, da ansonsten die Gefahr besteht, dass sich aus den Schichtsilikaten Aluminium herauslösen kann und seinerseits eine Belastung hervorruft.
Lassen Sie sich also vor der Einnahme beraten, insbesondere wenn Sie unter einer chronischen Darmerkrankung leiden, die die Aufnahme durch entzündliche oder barriereschwache Schleimhäute noch verstärken kann. Die Haut ist darüber hinaus unser größtes Ausscheidungsorgan. Basenbäder oder basische Badesalze wirken entsäuernd, Moorbäder lindernd und ausleitend. Fragen Sie uns gern danach.
Eine wirksame Entgiftung steht und fällt natürlich mit der Ernährung.

Kann es beim Ausleiten zu Nebenwirkungen kommen?
Ehe Sie mit einer Ausleitungskur beginnen, sollten Sie immer zuerst Rücksprache mit Ihrem Arzt, Apotheker oder Heilpraktiker halten; besonders bei bestehenden Erkrankungssymptomen. Toxine müssen langsam ausgeleitet werden, nur so halten Sie Nebenwirkungen gering und überfordern nicht die Kapazitäten des Körpers bzw. der Ausscheidungsorgane. Bei einer Schwermetallbelastung handelt es sich (meist) nicht um eine akute Vergiftung, sondern um einen chronischen Zustand, der sich nicht von heute auf morgen beheben lässt. Schadstoffe haben sich über Jahre in körpereigenen Depots eingelagert und kommen einer tickenden Zeitbombe gleich. Generell gilt für die Ausleitung von Schwermetallen: Haben Sie Geduld!

Ist es möglich, mit der Ernährung gezielt Schwermetalle auszuleiten?
Manche Inhaltsstoffe sind besonders zu empfehlen. Silicium ist der natürliche Gegenspieler von Aluminium. Zink leitet Quecksilber aus. Und eine Vitamin C-reiche Ernährung fängt freie Radikale. Mineralstoffe und Omega- 3-Fettsäuren müssen sein. Sie sind unerlässlich bei der Bekämpfung von Schwermetallen.

Stärken Sie Ihre Leber und Nieren: mit Tinkturen von Mariendistel und Goldrute aus Ihrer Apotheke!
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Gifte im Haar

Eine Schwermetallbelastung kann mithilfe einer Haaranalyse nachgewiesen werden. Guter Rat kommt von Silke Megens, PTA in Goch am Niederrhein, sie erklärt, welche Stoffe die Haare speichern und was eine Analyse preisgibt.

Wie funktioniert eine Haaranalyse?
Alles, was Sie für eine Haaranalyse brauchen ist meist nur einen Umschlag für die Haarprobe, eine präzise Anleitung und einen Erfassungsbogen von einem zertifizierten Labor.
Für die Haaranalyse benötigt man etwa zwei Esslöffel Haare (6 Gramm). Dafür entnehmen Sie von verschiedenen Stellen am Kopf eine kleine Menge Haare. Kurz über der Kopfhaut abschneiden. Bitte nicht die Wurzeln ausreißen. Wichtig ist, dass die Haare unbehandelt sind: nicht gefärbt, coloriert oder dauergewellt. Ersatzweise kann auch die gleiche Menge an Schambehaarung zur Analyse abgegeben werden. Keinesfalls aber Achselhaare, weil hier die Aluminiumbelastung durch das Verwenden von Deodorants die Messung verfälschen kann.
Die Haarprobe geben Sie dann zur Post, die Analyse findet dann im Labor statt. Hier wird die Haarprobe zunächst gewaschen, später spektralanalytisch ausgewertet. Insgesamt messen wir die Konzentration mit 26 Elementen. Nach etwa 2 Wochen liegt das Ergebnis vor.

Was verraten unsere Haare über uns?
Eine ganze Menge. Haare sind wie eine Art Speicher. Eine Dauer- oder Fehlernährung kann mit einer Haaranalyse festgestellt werden. Mineralstoffe, Vitamine, aber auch Gifte bleiben etwa 3–4 Monate in den Haaren gespeichert. Auch eine schleichende Schwermetallbelastung lässt sich auf diese Weise frühzeitig erkennen. Das ist der Vorteil gegenüber einer Blut- oder Urinuntersuchung, die meist nur eine Momentaufnahme widergibt.

Wie kann die Apotheke helfen, wenn sich der Verdacht auf eine Schwermetallbelastung erhärtet?
Wenn das Ergebnis der Haaranalyse vorliegt, bekommen Sie meist eine Auswertung mit hilfreichen Tipps, wie Sie z. B. Ihren Mineralstoffhaushalt ausgleichen können. Fehlt es Ihnen an Spurenelementen oder Vitaminen? Oder ist die Konzentration von Giftstoffen im Körper zu hoch? Wir beraten Sie gern zu Präparaten, die Sie wieder ins Gleichgewicht bringen können oder Ihren Therapeuten.

Bei langjährigen oder bekannt schwerwiegenden Belastungen empfiehlt sich meist eine genauere Analytik durch eine Provokationstestung nach Chelatgabe, die auch Belastung tieferer Gewebsschichten anzeigt. Hierzu wird der Urin nach Gabe des Chelators über mehrere Stunden gesammelt und ebenfalls an ein spezialisiertes Labor gesendet.

Werfen Sie auch gern einen Blick in unser Vitalstoff-ABC, dort finden Sie Steckbriefe zu den einzelnen Mineralstoffen und Spurenelementen.

Passend zu einer entsprechenden Ausleitung bieten wir Ihnen in Zusammenarbeit mit den Therapeuten individuell angepasste orthomolekulare Begleittherapien an sowie darüber hinaus ausleitende Chelate wie DMSA, EDTA oder Zink-DTPA. Sprechen Sie uns gern dazu an, ggf. beraten wir natürlich auch gern Ihren Therapeuten hierzu weitergehend.

Naturheilkunde & Gesundheit Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette „Naturheilkunde & Gesundheit“ Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.