SAUNA – Schwitzen im Winter

Gerade wenn’s draußen kalt, matschig und ungemütlich ist, entspannt ein Saunabad und stärkt die Abwehrkräfte.

Laut Deutscher Sauna-Bund zählen heute 30 Millionen Bundesbürger zu den Saunafreunden. Sie schätzen die Naturtherapie mit dem starken Wechselreiz zwischen Wärme und Kälte. Richtiges Saunabaden wird wie eine Kneipp-Kaltanwendung bewertet, ist ein wirksamer Schutz gegen Erkältungen, macht schön und kann richtig entspannen.

Gemeinsames Schwitzen hat einen festen Stammplatz in der menschlichen Kulturgeschichte. Bereits in der Steinzeit gab es in den Höhlen primitive Saunen. Im antiken Rom waren Dampfbäder als Ort der Körperpflege und Geselligkeit groß in Mode. Die moderne, bis heute übliche Form des Schwitzbades kam nach dem Zweiten Weltkrieg über Russland und Finnland zu uns nach Deutschland. Inzwischen gibt es eine große Auswahl öffentlicher Saunabetriebe. Entlang der Schwäbischen Bäderstraße, die sich mit ihren neun Partnerorten zwischen Bodensee und Allgäu schlängelt, hat das Saunieren gerade zur Wintersaison Tradition. Für jeden Geschmack und jedes Bedürfnis findet sich dort die richtige Sauna, z.B. eine Meditationssauna mit japanischem Ambiente und einem Aquarium voll farbenprächtiger Kois oder eine Sauna mit Sternenhimmel, Musik und Himalayasalzaufguss. PS: Natürlich brauchen Sie nicht so weit zu reisen, probieren Sie sich einfach durch die Saunen und Thermen in Ihrer Umgebung, auch die bieten zumeist ein breites Spektrum.

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Zurück zum Ursprung

„Der Trend ging eine Zeitlang sehr in die Richtung Animation beim Aufguss. Dieser bekam teilweise einen regelrechten Showcharakter“, weiß Marco Pohl, geprüfter Meister für Bäderbetriebe in der Bodensee-Therme Überlingen. „Derzeit geht die Richtung wieder back to the basics, der gesundheitliche Aspekt kommt zurück.“ Und der kann sich sehen lassen. Kräftig schwitzen tut dem Körper gut! Wechselnde Wärmereize trainieren Herz und Gefäße. Letztere bleiben elastisch und können sich leichter auf Belastungen einstellen, dadurch verkraftet der Körper besser extreme Temperaturschwankungen. Regelmäßiges Saunieren kann auch den Blutdruck senken und bringt Rheuma- und Gichtkranken Linderung. Außerdem können bei der Sauna-Temperatur Grippe- und Erkältungsviren, die sich schon auf den Schleimhäuten angesiedelt haben, abgetötet werden. Doch bei einer akuten Erkältung, Entzündungen oder Fieber ist Saunieren tabu. Wer an chronischen Krankheiten leidet, Probleme mit dem Kreislauf hat oder älter als 70 Jahre ist, sollte vor dem ersten Saunabesuch seinen Arzt um Rat fragen.

Saunagänge sind auch ein wirksames Mittel gegen Cellulite und unreine Haut. Durch Hitze und Schweiß quillt die obere Hautschicht auf, die Poren öffnen sich, Talg wird flüssig und versorgt die Haut mit Feuchtigkeit. Aber Menschen mit einer sehr empfindlichen Haut, Rötungen, Couperose, Rosazea oder Besenreisern sollten sich vor einem Saunabesuch mit ihrem Arzt besprechen.

Falls einem Saunagast dennoch schummrig wird, ist in seriösen Einrichtungen Hilfe nicht weit. „Die Meister für Bäderbetriebe sowie andere Fachangestellte und Rettungsschwimmer frischen ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse regelmäßig auf“, verspricht der 30-jährige Experte Marco Pohl. „Diese werden außerdem zusätzlich in besonderen Umgebungen wie einer Sauna trainiert.“

 

Bei 100 Grad ist Schluss

Ob 70-Grad-Bio-Sauna oder 90 Grad heiße Finnische Sauna ist nicht zuletzt Geschmackssache. „100 Grad Celsius sollten allerdings als Maximaltemperatur betrachtet werden“, sagt Pohl und erklärt auch gleich, warum die richtige Luftfeuchtigkeit beim Saunieren so wichtig ist. „Um die Luft in der Sauna von 70 bis fast 100 Grad atmen und an der Haut eine genügende Zeit vertragen zu können, muss Wasser vom Körper in Form von Schweiß oder Atemwegsfeuchte verdunsten und die Oberflächen kühlen. Voraussetzung dafür ist, dass in der umgebenden Luft eine geringere absolute Luftfeuchte als über der verdunstenden Oberfläche herrscht. Das ist im Wasser bzw. in Dampfbädern nicht möglich. Deshalb liegen hier die Temperaturen deutlich unter denen klassischer, trockener Saunen.“

Der perfekte Saunagang dauert zwischen acht und 15 Minuten, wobei der Raum bei Unwohlsein natürlich früher verlassen werden sollte. Da trockene Haut schneller schwitzt, sollten sich Saunagänger nach dem Duschen gründlich abrubbeln, bevor die erste der empfohlenen drei Runden startet. Für das Saunieren unverzichtbar ist ein großes Badetuch, auf dem man bequem Platz findet. Die Abkühlung nach dem Saunagang kann mit einem Vollguss nach Kneipp erfolgen, der eine effektivere Abkühlung als Duschen bewirkt. Auch kaltes oder lauwarmes Abduschen und ein anschließender Besuch im Tauchbecken werden als angenehm empfunden. Nach einer angemessenen Ruhepause von 15 bis 30 Minuten geht der Spaß dann von vorne los. Vergessen Sie beim Relaxen das Trinken nicht! Der Körper braucht nach dem Schwitzen wieder Flüssigkeit! Alkohol ist tabu! Eine Fruchtschorle oder Mineralwasser sind gute Durstlöscher. Nach dem Abschluss der Saunagänge lässt sich die warme Haut nachhaltig pflegen. Empfehlenswert sind Körperöle, die in die noch feuchte Haut optimal einziehen.

 

Sauna-Aufguss

Durch einen Aufguss wird die Luft in der Sauna kurzzeitig befeuchtet. Die Wärme des vom Ofen aufsteigenden Wasserdampfes wird intensiver wahrgenommen, wenn der Aufgießer mit einem Tuch die heiße Luft zum Badenden wedelt. Das Aufgusswasser wird in der Regel mit einigen Tropfen ätherischer Öle versetzt. Aufgüsse aus der Apotheke mit ätherischen Ölen wie Eukalyptus, Melisse, Rosmarin, Minze, Lemon, Zitrone, Mandarine, Berg-Kiefer, Menthol oder Lavendel beugen Erkältungskrankheiten vor, helfen beim Entspannen oder können anregen.

 
Was Düfte noch bewirken, können Sie auch in unserem Artikel zur Aromatherapie oder dem über Duftstoffe speziell für Frauen nachlesen…

 

Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette Naturheilkunde und Gesundheit Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.
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